Toyota arbeitet an kabelloser Ladetechnik für Elektroautos

Toyota: kabelloses Laden für Elektroautos

Toyota entwickelt für seine Elektrofahrzeuge ein kabelloses Ladesystem auf Basis der Magnetresonanztechnik, die in abgewandelter Form auch in modernen Smartphones zum Einsatz kommt. In diesen Tagen beginnen erste Tests in Japan, um Erfahrungen über das Nutzerverhalten zu gewinnen, die Bedienfreundlichkeit zu verbessern und die geplante Markteinführung voranzubringen.

Mit dieser Technik sollen zukünftig Batterien von Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge erheblich leichter und komfortabler aufgeladen werden als bei bestehenden Systemen mit Kabelverbindung, so der Hersteller. Die Batterien der Prius-Hybridmodelle sollen bei einer Ladeleistung von 2 kW in knapp 90 Minuten aufgeladen werden.

Während des Parkens sollen Fahrzeuge mit Elektroantrieb über Magnetspulen in Fahrzeug und Boden der Ladestation aufgeladen werden. Dabei sollen Ungenauigkeiten beim Parken und entstehende Höhenunterschiede automatisch vom System ausgeglichen werden können. Die Magnetspule im Boden ist solide und kann durch die Fahrzeuge nicht beschädigt werden. Zudem entwickelt Toyota einen intelligenten Einparkassistenten, der den Fahrer dabei unterstützt, die optimale Position zum Aufladen des Fahrzeugs zu finden.

Der weltgrößte Autohersteller führt seine Tests mit drei Plug-in-Hybridfahrzeugen unter Alltagsbedingungen durch und möchte mit der Serienreife die allgemeine Akzeptanz von Elektroautos steigern. Angesetzt auf ein Jahr werden im Test Bedienfreundlichkeit, Nutzerzufriedenheit, mögliche Fehler beim Einparken sowie das Ladeverhalten der Fahrer untersucht. Toyota hatte neben Mercedes-Benz außerdem angekündigt, ab 2014 Qi-Ladegeräte in einigen Modellen zu verbauen. Die Industrievereinigung Consumer Electronics for Automotive (CE4A) nimmt den Qi-Standard zudem in ihr Regelwerk auf, womit die Chance auf Verbreitung von Qi-Ladegeräten in Autos steigt.

Kabelloses Laden von Elektroautos

Ein ähnliches Projekt in Deutschland namens „BIPoLplus“ untersucht im Großraum Stuttgart ebenfalls induktive Ladesysteme für Elektroautos. Das europäische Gemeinschaftsprojekt FastInCharge geht noch einen Schritt weiter und plant die schrittweise Einführung von Induktionsspulen in Fahrbahnen – der Test findet im nordfranzösischen Douai ab September 2014 statt:

David Mignan, CEO und Projektkoordinator der Initiative FastInCharge bei DBT-CEV, erklärt: „Die Entwicklung eines statischen Ladesystems ist relativ einfach. Die wahre Herausforderung bei diesem Projekt ist jedoch das dynamische Laden während der Fahrt, das in kürzester Zeit ein Maximum an Energie übertragen soll. Und vor allem muss dabei die Sicherheit gewahrt bleiben, sowohl für den Fahrer als auch für die Fußgänger.“

„Wir entwickeln Lösungen, die zwischen 2015 und 2020 auf den Straßen zur Anwendung kommen sollen. Die kabellose Technologie wird in drei Elektrofahrzeuge aus verschiedenen Kategorien integriert. Insgesamt sollen vier Ladestationen zum Einsatz kommen – drei für das dynamische Laden während der Fahrt und eine statische Ladestation auf einem Parkplatz″, so Mignan weiter.  Die ersten Ergebnisse sollen im September 2015 vorliegen. – Quelle: energyviews.de

Auch in anderen Bereichen der E-Mobilität gibt es ähnliche Entwicklungen – so testet Bombadier in dem vom Bund finanzierten Projekt PRIMOVE ein System zur induktiven Übertragung von Energie auf Elektrofahrzeuge und testet sein System in Bussen. Genaue Angaben zur Einführung solcher Systeme können derzeit noch nicht gemacht werden. Wir dürfen also weiter gespannt sein, wann Elektrofahrzeuge und induktive Ladesysteme in den Straßen Einzug halten in unseren Alltag.

Video: Kabelloses Laden bei Toyota Elektroautos

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Beitragsbild: © Toyota

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